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 Planet des Grauens

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BeitragThema: Planet des Grauens   Planet des Grauens EmptyDi Dez 28, 2010 10:33 pm

Ich stell mal den Anfang meiner Geschichte rein (hat ein paar Gemeinsamkeiten mit dem Anime "planet of the beast king")


Planet des Grauens

"Das kannst du nicht machen, Milon, das geht nicht!", schrie ich meinen Freund an, der wütenden Schrittes durch die Kolonie stürmte. Sein Haar, fast weiß, stand zerzaust von seinem Kopf ab. Wäre die Situation nicht so ernst, hätte er wahrscheinlich längst seinen Kamm gezückt und seine Mähne gebändigt.

Zwischen den Planeten Kranos und Melor lag unsere riesige Kolonie, auf der wir lebten, weil seit über einem Jahrhundert kein menschliches Leben mehr auf der Erde möglich war. "Dann hat er dein Gehalt eben gekürzt, dann hat er mich eben angefasst! Was willst du dagegen tun, ihn umbringen?", schrie ich schnaufend. "Oh ja, das will ich! Und wenn ich dafür sterben muss, das nehme ich in Kauf!", antwortete er aufgebracht. "Ich aber nicht! Er ist das Oberhaupt der Kolonie, er ist zu gut geschützt!" Ich war inzwischen den Tränen nahe. Ich wollte ihm in seine stahlgrauen Augen sehen, ihn überzeugen, doch er rannte einfach weiter. Auch vor dem riesigen Appartement, welches besagtes Oberhaupt sein Eigen nennen durfte, hielt er nicht inne. Mit unerwarteter Kraft trat er gegen die Metalltür, die sogar nachgab. Wahrscheinlich war sie nie verschlossen gewesen, aber darüber machte ich mir in dem Moment keine Gedanken. Ich wollte wieder schreien, doch ich tat es natürlich nicht, schon ohne Lärm erregten wir genügend Aufmerksamkeit. "Du bist gar nicht dazu fähig, jemanden umzubringen!", zischte ich Milon zu, der plötzlich herumwirbelte. "Ich werds dir beweisen. Der wird noch bereuen, dich angefasst zu haben!" Ungläubig folgte ich meinem Liebsten. Er musste wohl wirklich mein Liebster sein, sonst würde ich ihm schon längst nicht mehr folgen. Zusammen lebten wir nun schon seit mehreren Jahren in erbärmlichen Verhältnissen, doch wir würden das durchstehen. Außer Milon setzte seinen Plan in die Tat um, dann wären wir beide verloren. "MILON! Was hast du vor?", dröhnte es von einer Seite der riesigen Eingangshalle. Der Ursprung dieses Schreies lag bei Maltio, dem Oberhaupt unserer Galaxie und somit auch der Kolonie. Dem Mann, der mich angefasst hatte, dessen Gestalt so ungewöhnlich riesig wirkte. "Milon! Ich habe mir genug von dir bieten lassen. Spüre meinen Zorn und somit den Zorn aller Bürger wie mir!", schrie Milon und zückte sein Beam-Knife. Als die blau leuchtende Klinge ausfuhr und Milon mit lautem Geschrei auf Maltio zuraunte, spürte ich einen Schmerz im Rücken und einen seltsamen Druck auf den Armen. "Wenn du zustichst, stechen wir auch zu!", tönte es von hinten. Ich war tatsächlich eine Geisel geworden. "Milon! Maltio! Ihr dürft das nicht zulassen! Milon, hör sofort auf!", schrie ich verzweifelt. Milon ließ das Messer sinken und auf der Stelle wurde auch er von mehreren Wachen ergriffen. "Mitkommen!" Ich war schon immer fasziniert, wie diese Soldaten alles mögliche synchron machten, doch ich hätte nie damit gerechnet, dass auch ich einmal so angesprochen werden würde. Willig und mit hängendem Kopf folgte ich, Milon tat es mir, nach einigem Widersetzen freilich, nach. Sobald wir die Halle verlassen hatten, verschwanden die Wachen und ich bemerkte den violetten Rauch. "Was geschieht hier? Was zum Teufel ist hier los?!", schrie ich und atmete zwangsläufig das Gas ein. Mein Gedächtnis setzte aus

Ich erwachte wie aus einem tiefen Schlaf. Um zu realisieren, wo ich mich befand, brauchte ich einige Momente. Da die Luft dünn war, musste ich mich wohl auf einem Berg befinden. Je weiter ich nach unten sah, desto dichter wuchsen die exotischsten Pflanzen. Fast überall wuchsen Gräser oder Moose in den verschiedensten Farben. Wo wir waren wusste ich nicht, aber nicht mehr in der Kolonie, soviel war klar. Tiere oder gar menschliches Leben war nicht zu sehen. Nur Milon, und ich war noch nie in meinem Leben so glücklich und wütend zugleich. Er saß da, mich zu wecken hatte er anscheinend für unnötig gehalten, und lächelte entschuldigend. "Es ist meine Schuld, Lai, es..tut mir leid!" "Nenn mich nicht Lai, wenn ich wütend auf dich bin! Es tut dir leid, pf, wegen dir sitze ich jetzt hier im...im Nichts fest! Gehört das überhaupt noch zu Maltios Galaxie? Wenn nicht, dann...dann...bei Maltio, wo sind wir?", erwiderte ich giftig. "Also, Laila, lass uns mal logisch nachdenken...Nein, nicht denken, einfach tun! Wir suchen uns jetzt eine Herberge!", ordnete er an und erhob sich. Wie konnte er nur so verdammt gelassen bleiben? Ich nickte einfach kurz und erhob mich ebenfalls. Dann folgte ich ihm den Berg herunter. Die Bäume, Sträucher, ja, sogar die Blumen schienen eine schier endlose Höhe zu haben. Nach gut einer Stunde Fußmarsch wurden wir plötzlich von Fremden umzingelt. "Ihr habt gegen unsere Regeln verstoßen! Die Vlain vergeben nicht so leicht. Hofft auf Großzügigkeit unseres Tops!", sagte einer der Männer, nachdem wir beide, zum zweiten Mal heute, ergriffen worden waren. "Fasst sie nicht an!", motzte Milon einen der Männer an. "Ich fasse an wen ich will!", erwiderte dieser und schlug Milon ins Gesicht. Milon schwieg den restlichen Weg und ich, ich tat es ihm nach. Nur die Fremden redeten, sie redeten sogar ziemlich viel. Ich hörte nicht zu, es ging wohl darum, welche Strafen für mich und Milon angemessen waren. Es war wohl die Todesstrafe oder ein Try, was auch immer das wohl sein mochte.

Nach einer gefühlten Ewigkeit kamen wir an einer Art Festung an. Alles bestand aus grauem Stein, es wirkte trostlos. Verschiedene Leute begafften uns den ganzen Weg durch das Gebäude, doch trotz alledem behielten Milon und ich eine stolze Haltung. Innerlich allerdings sackte ich immer mehr in mir zusammen. Unmengen an Fragen bedrückten mich unheimlich. Was würde mit uns passieren? Wo waren wir? Was war ein Try? Wer war der Top? Wer waren die Vlain? "Top, wir bringen zwei Gefangene. Ein Mann und ein Mädchen..." "Frau!", berichtigten Milon und ich beinahe automatisch. Sah ich aus wie 12 oder was? Ich war immerhin stolze 19 Jahre alt und konnte es gar nicht ab, als Mädchen bezeichnet zu werden. Milon kannte das und bezeichnete dieses Verhalten immer als süß, doch heute stand er hinter mir. Kurz nachdem ich einen kurzen, aber lauten Aufschrei gehört hatte, verspürte ich heftigen Schmerz. Man hatte uns mit einer Peitsche geschlagen. Ich betete innerlich, dass Milon jetzt nicht impulsiv wurde, oder gar aggressiv. Ich atmete einmal tief durch und verneigte mich dann tief. "Ich bitte im Namen von uns beiden um Verzeihung all unsere Fehler, die wir bisher hier begangen haben. Ich weiß, dass Dummheit vor Strafe nicht schützt, aber dennoch ... wir sind erst seit wenigen Stunden auf diesem Planeten und ... alles Getane war aus purer Unbedacht!" Aus dem Augenwinkel sah ich, dass auch Milon sich verneigte und nahm dies dankbar zur Kenntnis. Der Top, ein muskulöser, braungebrannter Mann von erstaunlicher Größe, dachte eine Weile nach, dann sagte er: "Stärkt beide! Der Junge wird morgen in einem Try gegen mich antreten. Was aus dem Mädchen wird, sehen wir dann!" Stärken? Try? Mädchen?! Dieses Mal sprach Milon für uns beide: "Verzeihung, was genau ist ein Try?"

Nach einer gefühlten Ewigkeit kamen wir an einer Art Festung an. Alles bestand aus grauem Stein, verschiedene Leute begafften uns den ganzen Weg durch das Gebäude. Milon und ich behielten trotz alledem eine stolze Haltung. Innerlich allerdings, sackte ich immer mehr in mir zusammen. Unmengen an Fragen bedrückten mich unheimlich. Was würde mit uns passieren? Wo waren wir? Was war ein Try? Wer war der Top? Wer waren die Vlain? "Top, wir bringen zwei Gefangene. Ein Mann und ein Mädchen..." "Frau!", berichtigten Milon und ich beinahe automatisch. Sah ich aus wie 12 oder was? Ich war immerhin stolze 19 Jahre alt und konnte es gar nicht ab, als Mädchen bezeichnet zu werden. Milon kannte das und bezeichnete das immer als süß, doch heute stand er hinter mir. Kurz nachdem ich einen kurzen, aber lauten Aufschrei gehört hatte, verspürte ich heftigen Schmerz. Man hatte uns mit einer Peitsche geschlagen. Ich betete innerlich, dass Milon jetzt nicht impulsiv wurde, oder gar aggressiv. Ich atmete einmal tief durch und verneigte mich dann tief. "Ich bitte im Namen von uns beiden um Verzeihung all unsere Fehler, die wir bisher hier begangen haben. Ich weiß, dass Dummheit vor Strafe nicht schützt, aber dennoch...wir sind erst seit wenigen Stunden auf diesem Planeten und...alle Getane war aus purer Unbedacht!" Aus dem Augenwinkel sah ich, dass auch Milon sich verneigte und nahm dies dankbar zur Kenntnis. Der Top, ein muskulöser, braungebrannter Mann von erstaunlicher Größe, dachte eine Weile nach, dann sagte er: "Stärkt beide! Der Junge wird morgen in einem Try gegen mich antreten. Was aus dem Mädchen wird, sehen wir dann!" Stärken? Try? Mädchen?! Dieses Mal sprach Milon für uns beide: "Verzeihung, was genau ist ein Try?"

Einige lachten. "Was ist daran so lustig?", fragte ich für Milon. Und uns wurde erklärt, was ein Try ist. "Ein Try ist ein Versuch..." "Ach, nee!", meinte Milon. Darauf folgte ein Peitschenknall, ein Schmerzensschrei, Gelächter. Ich zuckte zusammen, dann warf ich Milon einen traurigen Blick zu. Der Top führte seine Erklärung seelenruhig fort: "Ist ein Versuch, den Top umzubringen und somit zu stürzen. Der Herausforderer wird im Falle seines Sieges der neue Top. Gewonnen hat derjenige, der überlebt." Ich schluckte. Anders als der Top hier war Milon ein gemütliches Leben ohne wirkliche körperliche Anstrengungen gewohnt. Er war nicht einmal besonders sportlich. "Was hat es mit diesem Planeten auf sich?", lautete die nächste Frage Milons. "Unser Third, der sich auch um euch kümmern wird, erklärt euch später alles. Luvio, los, geh mit ihnen in deine Wohnung!" Ein Mann, der zugegebenermaßen ziemlich gut aussah, erhob sich und führte uns nach draußen. "Luvio? Was ist das für ein Planet?", fragte ich, als wir in einem großen Raum aus Stein ankamen. Nur wenige Möbel waren darin vorhanden, ein Bett, ein Sofa, ein Tischchen und ein Schrank Luvio ließ sich auf dem Bett nieder und blickte mir tief in die Augen. Die Seine strahlten in einem so intensiven Blau, dass es mir schauderte. Sein langes, braunes Haar war in einem Pferdeschwanz zurück gebunden, dazu trug er ein Stirnband. "Gegenfrage: Was habt ihr verbrochen?", fragte er mit einer tiefen, sanften Stimme. "Ein Gefängnisplanet! Das ist es doch, oder?", erwiderte Milon. "So kommen wir nicht weiter. Ihr beantwortet am besten erst meine Fragen", schlug Luvio amüsiert vor. Wir nickten. Dann begann ich zu erzählen: "Wir wollten...wir wollten Maltio töten!", erklärte ich Luvio. Dieser schnappte sich etwas Unidentifizierbares und stopfte es in seinen Mund. Als er nach unseren Namen fragte, antwortete Milon: "Ich heiße Milon und das ist meine Freundin Laila" Luvio musterte mich interessiert. Wahrscheinlich kochte Milon innerlich vor Wut, er war ein sehr eifersüchtiger Freund, doch Luvio schien davon nichts zu ahnen. Er reichte uns beiden die Schachtel mit was auch immer er da aß und aufgrund unserer...nun ja vielleicht nicht gerade guten, aber ausreichenden Erziehung nahmen wir uns jeder eine der pralinenähnlichen Nahrung. 
Doch da hörte Milons Erziehung auch schon auf. "Was ist das?", fragte er misstrauisch und beäugte das Ding auf seiner Handfläche, als wäre es tödliches Gift. Luvio lachte schallend. "Schade, dass du morgen Abend tot sein wirst, du scheinst klug zu sein!", meinte er und lachte weiter. Mein Freund und ich sahen ihn mit großen Augen an. "Ist der Top so stark?", fragte ich verzweifelt. "Stärker, als du es dir wahrscheinlich vorstellen kannst, aber nicht so klug wie viele denken!" Wir unterhielten uns noch eine ganze Weile, bis Milon sich wieder einschaltete: "Dürfen wir jetzt unsere Fragen stellen?" Der Third nickte und lehnte sich gespannt gegen die Wand. "Nun gut, was ist das für ein Planet und noch viel wichtiger: Wie kommen wir hier wieder weg?", begann Milon und sah Luvio auffordernd an. "Die schlimmste Verbrecher werden hierher geschickt und vermehren sich seit ungefähr 200 Jahren hier. Hier gibt es nichts außer Pflanzen, Stein und Wasser. Den Planeten zu verlassen ist so gut wie unmöglich. Für Frauen wie dich", er nickte mir zu: "Besteht keine Chance. Männer können es schaffen, indem sie alle Tops besiegen und der König dieses Planeten, Sonelka, werden. Dann beginnen die Kämpfe hier erneut und jeder muss um sein Überleben fürchten. Noch Fragen?" Wir schüttelten die Köpfe und sahen uns verzweifelt an. Kurz darauf schliefen wir.

"Milon! Miloooooon! Stirb nicht! Du darfst nicht sterben! Du hast keine Chance!" "Er hat keine Chance, Laila! Er wird sterben! Find dich damit ab!" Schallendes Gelächter, Schreie, Stille. "Nein! Neeeeeeeeeeeeeeein!"

Schweißgebadet schreckte ich aus meinen Alpträumen auf. Verwirrt blickte ich mich um, doch statt meines Freundes erblickte ich einen Mann mit braunem Haar und blauen...Luvio! Die Erinnerungen kamen wieder hoch. "Wo ist Milon?", fragte ich hektisch, während ich mich aufrichtete. Noch bevor er mir erklärte, dass Milon für den Kampf ausgerüstet wurde, ergriff er meine Schultern. "Du kannst jetzt nichts mehr für ihn tun, außer ihn anfeuern, Lai!" "Nenn mich nicht Lai", erwiderte ich trotzig. "Und lass mich los! Ich will zu ihm!" Wieder schlich sich dieser amüsierte Gesichtsausdruck in Luvios Gesicht. Er schüttelte lächelnd den Kopf und als ich versuchte, mich loszureißen, lachte er sogar. "Was ist so lustig! Ich will ihn sehen! Jetzt!", schrie ich den unverschämten Mann an, der zu allem Übel eine so große Rolle in meinem künftigen Leben haben würde. "Es ist nur, dass du anscheinend nicht verstehst, dass dein Wille hier nichts zählt. Noch nicht zumindest!", lachte er mich an. Mein Wille? Mein Wille sollte nichts zählen? Es ging hier immerhin um meinen Freund. Ich schluckte und ließ mich auf Luvios Bett fallen. Geschlafen hatte ich auf dem Boden. "Und jetzt?", fragte ich mit beherrschter Stimme. "Jetzt gehen wir frühstücken!", erwiderte Luve, ja, er hatte in meinem Kopf schon einen Spitznamen, und stand auf. Er verließ seine Wohnung und ging den langen Gang entlang in die Richtung der Halle von gestern. Ich folgte ihm. Wir betraten den großen Saal und augenblicklich richteten sich alle Blicke auf uns. Ich nahm eine stolze Haltung an und folgte Luve bis an eine Seite der Halle, wo auch der Top saß. Doch dort waren offensichtlich nur drei Plätze, jeweils einer für den Top, den Second und den Third. Ein wenig ratlos stand ich nun da, erneutes Gelächter. Langsam ging mir dieser Planet wirklich auf die Nerven. "Gut, dann bleib ich eben stehen! Ich hab eh keinen Hunger!", meinte ich trotzig und verschränkte die Arme. Schon wieder lachten alle. Langsam wurde ich immer aggressiver. Ich atmete tief durch. Dann wandte ich mich an den Top: "Werden Sie Milon töten?" Ich sagte es in einem absolut ruhigen Tonfall, als würde ich nur über das Wetter reden und nicht über das Leben meines Freundes. "Ich denke schon!", antwortete der Top auf eine ebenso lockere Art.



Er wollte es also wirklich. Er hatte vor, Milon zu ermorden. Mir wurde plötzlich eiskalt, ich bekam eine Gänsehaut und meine Augen wurden feucht. “Wieso?”, brachte ich mit beherrschter Stimme hervor. Es war wie ein Flüstern, doch ich war mir sicher, dass er es gehört hatte. Zu meinem Entsetzen stand er auf. “Dieses Mädchen” Frau, verdammt! “Hat mich gerade gefragt, wieso ihr Freund wahrscheinlich sterben muss. Nun, Luvio, möchtest du es ihr erklären? Nein?”, fragte er skeptisch, als Luve den Kopf schüttelte. “Nun, dann wird Niro uns wohl weiterhelfen müssen!”, meinte der Top und deutete auf den Second, der sich erhob. Dabei grinste er hämisch, aber wenigstens nicht amüsiert, wie Luve es zu tun pflegte. “Die Beiden sind unerlaubterweise in unser Land eingedrungen und haben sich schon am Tag ihrer Ankunft dem Machttrio gegenüber unpassend verhalten!”, ratterte er herunter, als hätte er es auswendig gelernt. “Machttrio? Nette Bezeichnung, Andro! Nicht schlecht…!”, lobte ihn der Top. “Und wieso er und nicht ich?”, fragte ich mit ruhiger Stimme. Jeden Moment würde ich losschreien und dann konnte ich für nichts mehr garantieren. Insbesondere nicht für mein eigenes Leben. “Ganz einfach”, meldete sich jetzt Luve zu Wort: “Du bist eine Frau! Frauen können nicht Top werden und somit auch zu keinem Try antreten. Außerdem…hast du dich schon mal angesehen?” Wollte Luvio jetzt mit mir flirten? Jetzt, wo doch mein Freund in Lebensgefahr schwebte? Ich sah an mir herunter. Gebräunte Haut, pechschwarzes Haar, dünn, wenn auch schon eher mager, Augen, die, wie ich zwar gerade nicht sehen konnte, was ich aber wusste, dunkelgrün und geheimnisvoll waren. Nein, schlecht sah ich gewiss nicht aus, aber… was würde das für Folgen haben? Ich schluckte. “Darf ich mich irgendwo setzen?”, fragte ich höflich, denn meine Beine taten mir noch von der Wanderung durch die Moore Sonelkas weh. Niro wies auf den Boden, doch mir blieb keine Zeit für eine Erwiderung. Die Tore flogen auf und Milon betrat den Raum. Er sah aus wie immer, aber das konnte doch nicht stimmen. Wo war seine Rüstung, wo war ein Schild oder Schwert? So konnte er unmöglich kämpfen und das schien er auch zu spüren. Seine Knie zitterten und er sah unheimlich erleichtert aus, als er mich sah, dass er mich noch sah. Ich setzte mich gar nicht erst, was ich wohl sowieso nicht getan hätte, und stürzte auf ihn zu, um ihn stürmisch zu umarmen. “Hast du dir eine Taktik ausgedacht?”, fragte ich ihn flüsternd. Er senkte seinen Blick. “Ich habe mein Beam-Knife noch, aber ich werde trotzdem sterben. Hör mir zu, Lai! Du musst dich hier einfinden, um zu überleben. Du wirst diesen Planeten nie verlassen können, vertrau mir! Und halt dich an Luvio!” Ungläubig und enttäuscht sah ich ihn an. “Die Hoffnung stirbt zuletzt!”, konnte ich noch zischen, bevor Niro laut schrie: “TRYYYY!” Viele stimmten in den Schrei mit ein und eigentlich alle stürmten zu einem Platz. Die Menge riss mich mit. Ich werde trotzdem sterben…du wirst diesen Planeten nie verlassen können…halt dich an Luvio…Über diese Sätze, die so gar nicht zu meinem Freund, den ich kannte, den ich liebte, passen wollten, dachte ich nach. Hatte er schon jetzt alle Hoffnung aufgegeben, für ihn und für mich? Langsam breitete sich auch in mir Hoffnungslosigkeit aus. Konnte das sein? War mein Schicksal wegen eines kleinen Ausrasters seinerseits besiegelt? War es meine Bestimmung oder würde ich mein Leben noch beeinflussen können? Aber ich sollte mir nun erstmal um Milon Sorgen machen. Das tat ich. Ich kämpfte mich vor, bis zu einer Art Absperrung. In der Mitte befand sich ein Gelände mit vielen Felsen, wo die Beiden wohl kämpfen sollten. Immer mehr Leute drängelten und drückten von hinten, dass meine Beine schon weh taten, weil sie so fest gegen die Mauer gedrückt waren, doch ich hielt alledem Stand. Nach einigen Minuten, die sich für mich wie Kaugummi in die Länge zogen, betraten Milon und der Top die Arena. Ich hörte vor lauter Gegröle um mich herum nicht einmal mehr meine eigenen, besorgten Gedanken. Ein Pfiff übertonte den Lärm und der Kampf begann.

Der Top stieß einen Kampfesschrei aus und stürmte auf Milon zu, der ihm geschickt auswich. Nun ging Milon in die Offensive. Er zückte sein Beam-Knife und lief auf den Top zu, der Milon am Becken ergriff und von sich weg schleuderte. Nun lag Milon am Boden, seine Lage schien aussichtslos. Der Top nahm Milons Beam Knife und stoß es mit einem siegessicheren Schrei genau in dessen Herz. Auch ich schrie auf. Er war nun entweder tot oder dem Tode so nah, dass ich mir keine Hoffnungen mehr machen brauchte. Ich sackte zusammen. Füße traten auf meine Hände, meine Beine. Ich wollte gar nicht aufstehen, doch ich konnte es auch nicht mehr. Meine Sinne begannen zu verschwimmen, ich merkte nur noch, wie mich jemand aus der Menge zog, dann setzte mein Gedächtnis aus. Deja Vu!
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